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ROBBE Beaver







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HOBBYZONE Piper Super Cub







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KAMOV KA-50

Scratch-Built
Massstab 1:25

Mechanik WALKERA LAMA 400

Bildergalerie vom Bau
Brushless-Umbau ParkZone Spitfire




Bildergalerie


ROBBE Beaver


Die Beaver im Vertrieb von ROBBE wird von ST Models hergestellt und auch von anderen Distributoren in anderen Paint Schemes angeboten. Im gut 116 cm langen Karton finden sich sämtliche Bauteile sauber in Luftpolsterfolie eingewickelt inklusive einer deutschen Bau- und Betriebsanleitung mit 40 schwarzweissen Baustufenfotos.
Trotz der Polsterfolie war an beiden Verkleidungen der Fahrwerksbeine je eine exponierte Ecke des EPP-Schaums abgebrochen. Dies sicher auch, weil die Verkleidungen - entgegen der Bauanleitung - bereits auf die Metallbügel des Hauptfahrwerks geklebt waren und durch das nun grössere Gewicht die Einheiten beim Hin- und Herrutschen im Karton beschädigt werden konnten.
Ebenso war bei einer Tragflächenhälte der hintere Teil des Randbogens abgebrochen. Diese Schäden sind mit wenig Sekundenkleber schnell behoben, aber trotzdem ärgerlich. Die Qualität der Schaumstoffteile ansonsten ist sehr gut, praktisch keine Dellen sind auszumachen. Was mich sehr erstaunt und erfreut hat, ist die überdurchschnittliche Qualität des Finishs. Die lackierten Flächen sind sehr sauber gemacht und die Klebfolien und Zierstreifen faltenfrei und präzise aufgebracht; das habe ich bei bisherigen ARF-Modellen in dieser Perfektion noch nie gesehen. Sogar die Scheibenrahmen aus schwarzer Folie sind absolut passgenau aufgeklebt.
Der Aufbau des Modells geht schnell von der Hand; es wird kein Klebstoff benötigt, alles ist geschraubt. Ebenso ist der Motor fertig eingebaut und mit dem Regler verkabelt, auch die Servos sind alle schon an ihrem Arbeitsplatz. Die Beleuchtung ist bereits betriebsfertig verkabelt und braucht nur noch am zentralen Controller angesteckt zu werden. Vor der Montage des Höhen- und Seitenleitwerks empfiehlt es sich, die Flex-Scharniere durch mehrmaliges Hin- und Herbewegen etwas leichtgängier zu machen; die Servos werden es später danken. Clever gemacht sind die verdeckten Anlenkungen für alle Ruderflächen. Es gibt am ganzen Modell keine aussenliegenden Servohebel und Gestänge! Das kommt auch der Optik sehr zugute. Betreffend Spielfreiheit und Präzision der Ruderausschläge werde ich später noch berichten. Das Seitenruder greift mit einem abgewinkelten Stift in eine Art Drehteller, der mittels Bowdenzug vom Servo betätigt wird. Auf der Achse des Drehtellers sitzt unter dem Rumpf ein doppelseitiger Servohebel, der über zwei Stahldrähte das Heckrad ansteuert. Dieser Servohebel wird auch bei Verwendung der optionalen Schwimmer benutzt, um mittels Kabelzügen die Wasserruder zu betätigen; alles sehr funktional und durchdacht!

Die Tragflächenhälften werden mittels keilförmiger Zungen am Rumpf verriegelt; ein ähnliches System wie z.B. bei der ASW 17 von Hype oder der Cularis von Multiplex. Sehr gut gefallen hat mir die Lösung mit den drei Karbon-Stäben; eine Fläche hat 2 dünnere Stäbe, die andere einen dickeren. Sie sind nicht im eigentlichen Sinne Flächenverbinder, denn sie reichen nicht bis in die andere Tragflächenhälfte, sondern finden Halt in Löchern in der gegenüberliegenden Rumpfseite.

Beim Anbau der Flächen an den Rumpf sind je Seite zwei Kabel (Querruder-Servo und Beleuchtung) durch eine Öffnung im Rumpf einzufädeln sowie der Bowdenzugdraht für die Landeklappen am zentralen Servo anzuschliessen.
Die Tragflächenstreben werden mit je zwei Schrauben befestigt. Am Rumpf mit der Schraube, die auch das Fahrwerk hinten fixiert.

Zum Glück passt der Flieger am Stück in meinen grossen Kombi; das ständige Ab- und Aufrüsten für den Transport stelle ich mir als sehr aufwändig vor. Das Ab- und Anschrauben der Flächenstreben würde ja noch gehen, aber das Einfädeln und notwendige Einstellen der Bowdenzüge für die Landeklappen am zentralen Servo könnte in ein zeitaufwändiges Gefummel ausarten. Zum Thema Landeklappen: bei meinem Exemplar kann die Klappe an einer Flügelseite nicht zu 100% eingefahren werden, das heisst, sie steht am mechanischen Anschlag nicht im Profilstrak, sondern ist bereits etwa 1 - 2° "ausgefahren". Für die präzise Montage solcher Landeklappen inklusive verdeckter Anlenkung benötigt man Zeit und Ruhe und die ist in der chinesischen Massenproduktion kaum vorhanden; hier ist wohl eine Grenze in der fernöstlichen ARF-Modellbaukunst erreicht. Zur Behebung des Makels müsste ich zum Schleifklotz greifen und die Klappe oben etwas abschleifen, was mir aber angesichts der schön glatten und glänzenden EPP-Oberfläche widerstrebt. Oder ich könnte versuchen, die Offset-Scharniere vorsichtig aus dem Schaum zu lösen und neu positioniert wieder einzukleben. Ob und was ich machen werde, ist im Moment noch unklar.

Das einzige, was mir an der Beaver nicht gefallen hat, sind die wirklich sehr harten Schaumstoffräder. Selbst mit beherztem Druck mit dem Daumen lässt sich der Schaum der Räder kaum verformen. Man hat das Gefühl, als hätte das Flugzeug hölzerne Wagenräder montiert.
Auf einer Graspiste mag das ja gehen, da das Gras selber noch etwas federt und dämpft. Auf einer Hartbelagspiste wie zum Beispiel Asphalt sieht das jedoch anders aus: in Verbindung mit den starren Fahrwerksbeinen aus gestanzten Metallplatten, die ebenfalls kaum federn oder nachgeben, führt es dazu, dass der Flieger über jede noch so kleine Unebenheit und jedes Steinchen springt. Gerade bei grosser Geschwindigkeit am Boden macht sich das bemerkbar und nach der Landung beim Ausrollen muss man höllisch aufpassen, dass das Modell nicht seitwärts ausbricht, weil die Räder kaum Seitenführungskräfte aufbauen können, anstatt Stösse zu dämpfen und abzufedern.



HOBBYZONE Piper Super Cub

Die Piper Suber Cub von HOBBYZONE ist aus in Formen geschäumtem EPP aufgebaut, gleich wie die Trojan aus gleichem Hause. Der Flieger wird als Komplettpaket inklusive der HOBBYZONE/PARKZONE-typischen Single-Stick-Steuerung im 27-Mhz-Bereich ausgeliefert. Das verrät auch bereits die Zielgruppe für dieses Flugzeug: Einsteiger und Anfänger. In den USA gäbe es das Flugmodell gänzlich ohne RC-Komponenten - quasi als Ersatzteil - günstig zu kaufen. In der Schweiz gibt es leider nur das Komplett-Set. Die Steuerung wird nicht verwendet und muss meinem Standard-Equipment von SPEKTRUM weichen. Die eingebauten 9g-Servos sind übrigens auch nicht weiterverwendbar, da mit 5-poligen Steckern ausgerüstet; sie werden gegen Standard-Modelle ausgetauscht.

Prinzipiell hätte ich nicht mal viel gegen die 27-Mhz-Steuerung einzuwenden, sie würde sicher ihren Zweck als rudimentäre Fernsteuerung erfüllen; auch das immer wieder gehörte Argument, dass die CB-Funker auf gleichem Band zuhause sind und so die Sicherheit der Fernsteuerungen beeinträchtigt ist, kann ich nicht mehr ganz nachvollziehen. Im Handy-Zeitalter ist der CB-Funk praktisch in der Bedeutungslosigkeit versunken, und die Chance, dass das Modell ausgerechnet durch Funkstörungen durch CB-Funk verlorenginge, ist sicherlich verschwindend gering.

Sicherlich fragen Sie sich nun schon lange, was einen alten Fuchs in Sachen Modellbau dazu bewegt, so ein Anfänger-Modell in den Hangar aufzunehmen. Das will ich gerne kurz erklären: ich war auf der Suche nach einem Modell, das für die Anfängerschulung im Lehrer/Schüler-Betrieb geeignet ist, zwischendurch auch mal die FlyCamOne2 tragen, auf (fast) jedem Acker gestartet und gelandet werden kann, nicht allzu klein ist und zudem noch richtig gut aussieht; und so fiel die Wahl auf diese Piper Super Cub. Mit im Rennen war auch noch die EasyCub von MULTIPLEX, auch ein sehr gutes Anfängermodell, allerdings mehr Zweckmodell und deshalb nicht wirklich vorbildähnlich. Die Super Cub von HOBBYZONE ist sicher auch kein Scale-Modell, gibt aber die charakteristischen Merkmale dieses unverwechselbaren Flugzeuges recht gut wieder.
Was erstaunt, ist die Tatsache, dass das Modell als reine 2-Achs-gesteuerte Konstruktion mit relativ wenig V-Form an der Fläche daherkommt.

Motorisiert wird die Super Cub mit der altbekannten Kombination aus 480er-Bürstenmotor und 3:1-Getriebe, wie sie auch in den HOBBYZONE/PARKZONE-Modellen MUSTANG, SPITFIRE und FW-190 zum Einsatz kommt. Die Antriebseinheit treibt einen ebenfalls auch bei den gerade genannten Warbird-Modellen verwendeten Propeller der Grösse 10x8 an. Das Getriebe ist recht stabil gemacht, die Abtriebswelle sogar zweifach kugelgelagert. So verbleibt der Motor vorläufig im Modell und die Option Brushless-Motor vorderhand auf der Update-Liste. Bei meiner SPITFIRE von PARKZONE musste der Motor allerdings für einen Brushless-Umbau weichen.
Aber so eine Super Cub darf doch gemütlich durch die Gegend schnurren und muss sich nicht mit 3D-Manövern und senkrechtem Steigen beweisen. Wie sich dann bei der Flugerprobung herausstellen sollte, ist die Super Cub mit dem Original-Antrieb keinesfalls untermotorisiert, wobei da natürlich auch der verwendete 3-Zellen-LiPo mit der im Vergleich zum Original-NiMh-Akku etwas höheren Spannung seinen Beitrag dazu leistet.

Aufbau des Modells

Das Modell könnte man getrost als Montagekasten bezeichnen, viel zu tun ist nicht mehr. Die zwei Servos sind eingeklebt, der Motor montiert, sowie sämtliche Decals bereits aufgeklebt. Doch da ich die Original-Fernsteuerung nicht verwende, gibt es noch einige Umbau-Arbeiten zu erledigen.
Beim Entfernen der Original-Servos musste ich erstaunt feststellen, dass diese fast nicht eingeklebt waren und praktisch mit zwei Fingern herausgezogen werden konnten. Für meine Vorstellung etwas zu wenig stabil, kam es mir aber beim Umbau sehr gelegen. Die neuen Servos habe ich übrigens mit Epoxy eingeklebt, da wackelt nichts mehr ...
Als Empfänger kommt ein AR6100e von SPEKTRUM zum Einsatz, als Drehzahlregler kommt ein Modell mit 25 A zum Einsatz, er wird zugunsten einer ausreichenden Kühlung unter der Motor hinter dem Lufteinlass der Cowling montiert. Der Akkuschacht passt nur für die vorgesehenen NiMh-Akkus mit 7 oder 8 Zellen. Da aber keine Akkus dieses Typs Verwendung finden werden, muss der Schacht für die neuen LiPo-Packs modifiziert werden. Die Klappe als Verschluss des Akkufachs bleibt unverändert erhalten. Im Rumpfinnern wurde ein massiver Klotz aus Styrodur eingeklebt, an dem später die Akkus mittels Klettband befestigt werden, das hält absolut ausreichend gut.

Der Motor samt Getriebe bleibt erhalten, der Motor durchläuft ein Einlaufprozedere, wie ich es seit Jahren bei allen Bürstenmotoren mit Erfolg anwende. Beim Ein- und Ausbau der Antriebseinheit schnell noch die Kugellager geprüft und mit Spezialöl behandelt und das Zahnflankenspiel des Getriebes richtig eingestellt.

Weiter müssen noch die Leitwerke am Flugzeug montiert werden. Dies ist absolut genial gemacht: das Höhenleitwerk liegt auf einer planen Aufnahme, die am Rumpf angeformt ist, das Seitenleitwerk wird eingesteckt und von unten mit zwei Schrauben befestigt. Dabei wird das Höhenleitwerk an die Auflage gezogen und so absolut waagrecht festgeklemmt. Wichtig ist ein vorsichtiges Anziehen der Schrauben, das richtige Mass ist entscheidend. Das Spornrad ist bereits am Seitenruder montiert und wird an einer am Rumpf vorhandenen Führung eingeclipst. Montage ohne Kleben, hier wirklich clever umgesetzt.

Das Fahrwerk ist montagefertig vorgebogen und bereits mit den Rädern versehen; es muss nur noch in den entsprechenden Schlitz am Rumpf eingeclipst werden. Der Schlitz ist am aus zähem Kunststoff gespritzten Element des Akkukäfigs angeformt und über diesen ist das Fahrwerk gut im Rumpf abgestützt. Die weissen Fahrwerkstreben haben keine tragende Funktion und werden mittels kleiner Schrauben am Rumpf befestigt. Bei meinem Modell konnten die Räder durch das axiale Spiel an den Streben schleifen; hier musste das Axialspiel mittels Distanzhülsen begrenzt werden, sonst könnte das beim Landen schnell mal zum Kopfstand führen.
Die Flächenstreben haben natürlich keine tragenden Aufgaben und werden am Rumpf mit einer Schraube je Seite fixiert. An den Flächen sind sie mit Haken in Ösen eingehängt. Die Fläche selber ist einteilig und wird nach alter Väter Sitte mit Gummiringen auf den Rumpf geschnallt. Eine etwas rustikale Methode, aber durchaus funktionell.

Nach dem Binden des Empfängers an die SPEKTRUM DX-7 und dem Programmieren von etwas Expo auf das Höhen- und Seitenruder steht das Modell flugfertig bereit, das Leergewicht beträgt so - ohne Akku - 535g.

Update 2.10.2008
Nach den ersten Flügen hat sich gezeigt, dass bei den Landungen auf Hartbelag die Räder - wie schon beim Aufbau vermutet - zu leicht an den Fahrwerksverkleidungen schleifen können. Wenn dies einseitig geschieht und dadurch ein Rad abgebremst wird, bricht das Modell auf diese Seite aus und kann auch mit Vollausschlag des Seitenruders nicht mehr zurück in die Spur gebracht werden.
Abhilfe schaffen Distanzhülsen auf den Innenseiten der Achsen, damit zu den Verkleidungen genügend Abstand bleibt. Diese Hülsen habe ich aus einem im Durchmesser passenden Messingröhrchen zugeschnitten und mit Epoxy verklebt.

Flugerfahrung

Hier lesen Sie mehr über die Erfahrungen mit diesem Modell im Flugbetrieb.





 

KAMOV KA-50 Scratch-Built

KAMOV KA-50 Scratch-Built Massstab 1:25

 

Die Planungsphase für ein Modell dieser Art ist recht intensiv. Jedoch glaube ich, ist es absolut unerlässlich, das Modell vorgängig komplett auf dem Reissbrett durchgeplant zu haben. So vergehen Dutzende von Stunden, ohne auch nur ein einziges Teilchen des fertigen Modells in den Händen zu halten. Einfach ein bisschen drauflos basteln führt wahrscheinlich zum Scheitern eines solchen Projektes. Viele Detailfragen müssen vorgängig geklärt und Lösungen erarbeitet werden; einfach darauf vertrauen, dass sich während dem physischen Aufbau des Modells schon irgendwie eine Lösung ergibt, ist zu wenig. Änderungen am bereits im Bau befindlichen Modell sind schwer durchzuführen und könnten schnell zum „Flickwerk“ verkommen.

Ausserdem handelt es sich hier um ein Funktions- und nicht um ein statisches Displaymodell. Das hat einschneidende Folgen; zum Beispiel das Gewicht: es spielt eine zentrale Rolle und muss permanent im Auge behalten werden, schliesslich soll der Helikopter später auch mal fliegen!

Auch Funktionskomponenten wie das einziehbare Fahrwerk müssen vor dem Bau des Modells durchdacht und entsprechend den Anforderungen konstruiert werden. Auch hier gilt wieder: Gewicht ist Gift! Also Leichtbau ist angesagt, jedes Gramm wird eingespart und trotzdem muss die Stabilität und Funktionalität gewährleistet sein! Eine echte Herausforderung!

 

Fahrwerk

Gerade die Konstruktion des Fahrwerks hat sehr viel Zeit verschlungen. Ich habe zwei Modelle des Rumpfsegmentes mit dem Hauptfahrwerk gebaut, um auch die Kinematik optimieren zu können und anhand des Modells ein Bild davon zu haben, wie es im fertigen Modell aussehen wird. Hier wäre es einiges einfacher gewesen, ein starres Fahrwerk aus gebogenem Stahldraht zu verwenden, es hätte einige dutzend Stunden gespart.

Das Bugfahrwerk ist natürlich auch vorbildgetreu einziehbar. Als dessen Prototyp dann fertig vor mir lag, 3 g schwer (inkl. Zwillings-Rad, aber natürlich für meinen Geschmack viel zu schwer, wird noch abgespeckt werden), kam dann die Idee auf, es wäre doch schön, wenn es auch vorbildgetreu drehbar wäre. Denn zu diesem Zeitpunkt waren die Räder starr in Flugrichtung montiert. Also wieder ans Zeichenbrett gesetzt und die Mechanik um diese Funktion erweitert, natürlich mit möglichst geringer Gewichtszunahme.

Das Problem dabei ist natürlich noch, dass das frei drehende Radpaar während dem Einziehen des Fahrwerkbeines wieder in die Mittelstellung zurückgebracht werden muss! Ich habe mich ein paar Mal gefragt, ob das wirklich sein muss oder ob nicht einfach eine starre Ausführung – wie beim ersten Prototyp – ausgereicht hätte. Aber man will ja dem Original immer noch ein Stückchen näher kommen!

 

Räder

Anforderungen auch hier: möglichst leicht und doch vorbildgetreu! Zuerst habe ich mich darauf eingestellt, die Räder entweder aus mehrschichtig verleimten Depron-Scheiben oder aber aus Moosgummiplatten selber bauen zu müssen.

Zum Glück fand ich aber dann doch noch Räder, die zumindest eine gute Basis liefern. Basis deshalb, weil natürlich die Räder einen massstabsgetreuen Durchmesser haben sollen, solche aber nicht ab Stange zu kaufen sind. So wurden die Moosgummireifen mit der Ständerbohrmaschine und Schleifpapier auf den richtigen Durchmesser gebracht. Eine Arbeit, die viel Dreck macht (überall schwarzer Gummischleifstaub) und auch ein Geduldsspiel ist. Das Ergebnis kann sich durchaus sehen lassen: massstabsgetreue Grösse und auch die Felge kommt dem Vorbild sehr nahe.

 

Stummelflügel / Waffenträger

Die Welt wäre so einfach. Man nehme ein Stück Depron, die Aussenkonturen übertragen, flugs ausgeschnitten und die Kanten schön verrundet: fertig ist ein Stummelflügel! Das wäre die Bauweise, wie sie zum Beispiel beim FMT-Bauplanmodell für die kleinen Koax-Helis zur Anwendung kommt; Zeitbedarf je Flügel: geschätzte 7 – 8 Minuten!

Nicht so hier: zuerst wollte ich einen angedeutet profilierten Flügel bauen; bestehend aus Innen- und Aussenrippe, verbunden mit passend zugeschnittenen Depron-Segmenten (3 oder 4 auf der Oberseite und gerade Unterseite). Abschliessend noch die Kanten etwas verrundet, wäre der Flügel relativ schnell aufgebaut gewesen.

Aber nein! Im Laufe der Überarbeitung des Modells war es mir zuwenig „echt“ und ein praktisch vorbildgetreu profilierter Flügel wurde entworfen. Dieser besteht aus jeweils 3 unterschiedlichen Rippen, Depron-Holm, verstärkt mit einem Kohlerohr und abschliessend beplankt mit lackierbarem Papier. Zeitbedarf, inklusive Entwerfen und Materialien testen, nicht 7 – 8 Minuten, sondern mindestens 10 Stunden!


Rumpfzelle

Das zentrale Teil dieses Helikopters. Der ursprüngliche Entwurf aus dem Computer wurde mehrfach überarbeitet und verbessert.

Der Rumpf war zuerst – im Verhältnis zum Original – etwas überbreit, auch der Rumpfbug und die seitlichen Kästen waren breiter. Dies, damit auch eine fette XL-Koax-Mechanik Platz gefunden hätte.

Nachdem aber der Entscheid der Mechanik auf die des WALKERA HM 53Q fiel, die relativ schmal ist, konnte ich den Rumpf auf die massstäbliche Breite verschmälern. Ebenso wurde der Cockpitbereich und der Rumpfbug überarbeitet und neu gezeichnet und ist nun praktisch vorbildgetreu.

Da es ja kein Standmodell wird, sondern ein ferngesteuerter Helikopter, muss natürlich die Möglichkeit geschaffen werden, die Mechanik ein- und auszubauen oder für Wartungsarbeiten zugänglich zu halten. Ebenso muss auch der Akku ausgewechselt werden können.

Die erste Lösung sah vor, das mittlere Rumpfoberteil abnehmbar zu gestalten. Das Problem ist nur, wo man die Trennlinien legen soll. Der zweite Entwurf ging noch etwas weiter, da wäre nebst dem Oberteil auch das ganze Vorderteil abnehmbar geworden.

Zum Problem, wo nun die Trennlinien zu liegen kommen sollen, kam noch ein weiteres dazu:

durch Trennfugen über das halbe Modell hätte die ganze Konstruktion einiges an Stabilität eingebüsst, und das passte mir nun überhaupt nicht! Verstärkungen wären notwendig geworden und damit natürlich verbunden auch eine Gewichtszunahme.

Also wurde das Ganze verworfen und durch eine grosse Wartungsklappe am Boden ersetzt. Durch diese kann die Mechanik am Stück ein- und ausgebaut werden; befestigt wird sie mit vier Schrauben an einem Hilfsrahmen. Dieser Rahmen leitet durch seine grossflächige Verbindung mit der Zelle die Kräfte optimal in diese ein. Oftmals sind die einfachsten Lösungen die Besten!

Das Material – 3 mm Depron – wird grossflächig auf eine Dicke von 1 bis 1.5 mm abgefräst. Kleiner als 1 mm wollte ich nicht gehen, da sonst alles durchzuscheinen beginnt. Das Abtragen des Materials macht sich gewichtsmässig zünftig bemerkbar! Und ich wage mal zu behaupten, Ausfräsen ist besser als Platten mit einem Heissdrahtschneidegerät auf 1 mm zu schneiden. Beim Fräsen entsteht viel weniger Wärme, die Material zusammengeschmolzen und somit verdichtet auf der „Nutzschicht“ zurücklässt. Beim Heissdrahtschneiden habe ich zwar auch eine schön 1 mm dicke Platte, allerdings an der (Schnitt)-Oberfläche eine stark verdichtete Schicht mit entsprechendem Gewicht. So denke ich, dass das spezifische Gewicht meiner gefrästen 1 mm-Platten kleiner ist als bei Heissdraht-geschnittenen. Das Optimale wäre das Nachbehandeln durch Abschleifen der verdichteten Schicht.

 

Cockpit

Natürlich wäre es verlockend, im Zuge des Perfektionismus, der da und dort ausgebrochen ist, das Cockpit auszugestalten und sogar einem Piloten den Steuerknüppel in die Hand zu drücken. Vorlagen, die verwertbar wären, hätte ich genügend.

Natürlich ist das Ganze auch wieder eine Frage des Gewichts. Obwohl, mit ein paar bedruckten Papierteilen und einem „Schaumpiloten“ wäre es sicher noch im Rahmen des Vertretbaren. Ein abschliessender Entscheid ist noch nicht gefallen, wir werden sehen.

Was ich noch angepasst habe, sind die Seitenscheiben des Cockpits. Je nach Vorlage und Unterlagen über ein bestimmtes Modell – oder muss ich sagen: eine bestimmte Produktionsnummer – werden die Scheiben mal frei, mal durch eine klappbare Metallplatte hinten teilweise abgedeckt, dargestellt.

Ich habe mich entschieden, ein Modell mit der Metallplatte darzustellen und so entsprechend die Fenster neu gezeichnet und ausgeschnitten.

Fortsetzung folgt ... Bilder ebenso.